Skwierzyna

Unsere erste Bekanntschaft mit  Skwierzyna  (Schwerin a. d. Warthe), der möglichen Partnerstadt von Fredersdorf-Vogelsdorf
von Helmut u. Juliana Thamm

Neugierig geworden durch die Information, dass eine Delegation der Gemeinde die Stadt besucht hat, wollten wir uns selbst einen Eindruck verschaffen. Die Stadt ist etwa 60 km von Kostrzyn  (Küstrin) entfernt und über die Fernverkehrsstraßen 22 und 24 zu erreichen. Davon führen 35-40 km durch ein Waldgebiet, das ein Eldorado für Pilzsammler sein muss, denn überall standen Autos am Waldrand und an einigen Stellen sogar mehrere Reisebusse. Gleich am Ortseingang, links von der Straße, befindet sich eine empfehlenswerte Gaststätte mit einer in polnisch, englisch  und  deutsch geschriebenen Speisekarte. Wer gerade Appetit auf Eisbein nach bayrischer Art hat, wird dort fündig.
Die Stadt wurde 1295 gegründet und gehörte fast 500 Jahre zum Königreich Polen hatte aber in dieser Zeit immer eine mehrheitlich deutschsprachige Bevölkerung. 1793 kam die Stadt zu Preußen, 1807 nach der Gründung des Großherzogtums Warschau wieder zu Polen und schon 1815 nach dem Wiener Kongress wieder zu Preußen, um nach dem 2. Weltkrieg wieder polnisch zu werden. Beim Einmarsch der Roten Armee im Januar 1945 wurde die Stadt zu 60% zerstört, was heute noch unübersehbar ist. Man erkennt viele Baulücken, Flächen mit Bauten aus der sozialistischen Zeit und nicht zu übersehen, die Supermärkte aus der Nachwendezeit. Aus der Vorkriegszeit sind nach unserem Eindruck in der Innenstadt nur wenige Gebäude erhalten, u. a. das Rathaus, die St. Nikolai-Kirche, die ehem. Ev. Augsburgische Kirche, die heute als kath. Kirche dient, die Post und ein Gebäude, das vermutlich ein Technisches Gymnasium ist. Hier steht auch, in einem sehr wahrscheinlich erst nach dem Krieg angelegten Park, eine Statue von König Jagiello. Die Kirchen waren leider verschlossen, so dass eine Besichtigung nicht möglich war. Auffällig ist ein grünes, sehr gepflegtes Gebäude neben der Post, das vermutlich durch einen Naturschutzverein genutzt wird. Da wir sicher nur einen kleinen Teil der Stadt, die in der Zeit vor 1945 auch Kreisstadt war, gesehen haben, ist ein weiterer Besuch und eine Erkundung der näheren Umgebung für das kommende Jahr vorgesehen.