Nach 20+2 Jahren fand durch die Corona-Pandemie verspätet die Jubiläumsfeier zum 20. Jahrestag der Unterzeichnung des Partnerschaftsvertrages zwischen Marquette-lez-Lille und Fredersdorf-Vogelsdorf statt.
29 Bürgerinnen und Bürger aus Fredersdorf-Vogelsdorf machten sich am 13. Oktober um 6:00 Uhr per Autobus auf den Weg nach Marquette-lez-Lille.
Die Ankunft war für 18:00 geplant.
Leider kamen wir erst gegen 19:30 Uhr am Ziel an, da der Bus wegen einer Sperrung der Autobahn bei Oberhausen Umwege nehmen mußte (Sprengung einer Bombe aus dem 2. Weltkrieg).
Unsere Gastgeber hatten uns trotz Verspätung herzlich empfangen.
Die Familien Clermont und Mullie hatten für 13 Personen (4 Engländer, 4 Deutsche und 5 Franzosen) den Tisch für das Abendessen festlich gedeckt. Es wurde bis Mitternacht gegessen, getrunken und diskutiert. Die Verständigung gestaltete sich lustig, mal Französisch, mal Deutsch und dann mal Englisch.
Der nächste Tag begann mit einem Besuch des Jahrmarktmuseums (Kirmes) in Marquette-lez-Lille. Wir waren erstaunt, was die kleine Stadt doch für Highlights zu bieten hat. Das Museum mit Karussells und weiteren Vergnügungsmöglichkeiten unter einem Dach ließ Erinnerungen aus Kindheitszeiten aufleben. Jeder konnte sich vergnügen (bei Karussellfahrten, Luftgewehrschießen und diversen anderen Spielen).
Nach einem Picknick ging es in die Brasserie Celestin. Diese kleine Brauerei in Marquette-lez-Lille wurde 1740 gegründet und wird mit kurzer Unterbrechung in der neunten Generation durch die Familie geführt. Die Besichtigung mit Erläuterungen durch den Eigentümer der Brauerei zeigte, wie der Prozess der Bierherstellung abläuft. Eine Kostprobe und Informationen zu den Produkten schlossen sich an.
Am Abend konnte man sich zum „Auberge espagnole“ treffen bzw. in der Gastgeberfamilie speisen.
Am nächsten Tag begann um 11:00 Uhr der Festakt im Rathaus für das coronabedingt nachgeholte Jubiläum-20 Jahre Partnerschaft von Marquette-lez-Lille und Fredersdorf-Vogeldorf.
Auch 10 Jahre Freundschaft von Fredersdorf-Vogelsdorf mit der englischen Stadt Sleaford wurde gefeiert.
Nach der Eröffnung durch den Gemeinderat, Herrn Francis Caillaux, sprachen die Bürgermeister und die Vorsitzenden der Partnerschaftskomitees.
Unser Bürgermeister, Herr Thomas Krieger, fand in seiner Rede u.a. folgende Worte:
“Begonnen hat alles mit der Vertragsunterzeichnung im Jahre 2000 durch die Bürgermeister Jean Delebarre und Wolfgang Thamm. Politiker können nur initiieren, motivieren und unterstützen, das Wachsen einer Freundschaft kann man nicht erzwingen. Und doch wuchs die Freundschaft, wurde eng und verlässlich. Und dies dadurch, dass unsere Bürgerinnen und Bürger untereinander Freundschaften schlossen, sich mindestens einmal jährlich gegenseitig besuchten, sich unterjährig schrieben und telefonierten, an dem Leben der Freunde aktiv Anteil nahmen, sich mit ihnen bei freudigen Ereignissen freuten, mit ihnen bei Trauer litten.
Freunde eben. Kann sich jemand noch vorstellen, dass unsere Großväter und Urgroßväter sich noch als Erbfeine bezeichnet haben? Ich meine: Nein. – und das ist etwas, was wir heute richtig gemeinsam feiern sollten“.
Großen Applaus bekam Herr Wolfgang Thamm, der Ende des Jahres den Vorsitz des Partnerschaftskomitees abgeben wird.
Ein Orchester spielte nach den jeweiligen Reden die Europahymne sowie die Nationalhymnen der drei beteiligten Gemeinden.
Anschließend unterzeichneten die Bürgermeister und die Vorsitzenden der Partnerschaftskomitees eine Willenserklärung zur weiteren Zusammenarbeit und Fortsetzung der Partnerschaften.
Im Anschluss an den Festakt wurde ein Baum von den drei Bürgermeistern gepflanzt.
Danach ging es zu einem kleinen Umtrunk und Imbiss u.a. auch mit Würstchen von der Fleischerei Ottlik, Bier von der Spezialitätenbrauerei Vogelsdorf, Kaltem Hund von Annegret Prawitz und Spreewälder Gurken.
Am Nachmittag besuchten wir das Straßenbahnmuseum (Amitram) und fuhren mit Museumsbahnen, die mindestens 100 Jahre alt sind, von Marquette-lez-Lille nach Warmbrechies und zurück.
Der Abend nahm mit einem 3 Gang Menü bei Musik und Tanz einen fröhlichen Verlauf.
Die Tänze der Gruppe „Happy Boots Country“ hatten daran einen großen Anteil.
Der Sonntag stand ganz im Zeichen des Abschieds. Nach dem traditionellen Gruppenfoto und vielen Umarmungen traten wir die Heimreise an.
Es waren wunderschöne Tage, die im Gedächtnis bleiben und Lust auf weitere Begegnungen machen.