Auf Einladung unserer französischen Partnerstadt weilte vom 16.-18.12. eine fünfköpfige Fredersdorf-Vogelsdorfer Delegation unter Leitung von Bürgermeister Dr. Klett zu einem Symposium über Auswirkungen der demografischen Entwicklung in den Partnerorten in Marquette. Außer uns war zu diesem Anlass auch eine Delegation aus Tiszafüred, der ungarischen Partnergemeinde von Marquette, unter Leitung ihrer Bürgermeisterin angereist. Gäste aus Sleaford / Großbritannien und aus Somcuta Mare / Rumänien konnten aus unterschiedlichen Gründen nicht teilnehmen.
In einer uns schon bekannten herzlichen und konstruktiven Atmosphäre wurde der vom Marquetter Bürgermeister mit seinem einleitenden Diskussionsbeitrag angeregte Gedankenaustausch begonnen. Dr. Klett konzentrierte sich bei seinem mit viel Aufmerksamkeit bedachten Vortrag auf die Tatsache, dass auch in Fredersdorf-Vogelsdorf die Bevölkerungsgruppe der Senioren ständig wächst und für ihre sinnvolle Einbeziehung und Betreuung in der Gemeinde gute Lösungen gefunden werden müssen – Betreuungsfragen, ärztliche Versorgung, senioren- und behindertengerechter Ausbau von Straßen und Wohnungen, Beförderungs- und Notrufmöglichkeiten).
Während sich im Verlauf der Diskussion herausstellte, dass sich in allen am Meinungsaustausch beteiligten Gemeinden viele ähnliche Entwicklungen vollziehen, wurden auch gewisse Unterschiede deutlich. So verliert z.B. Tiszafüred jedes Jahr Einwohner, die in Großstädten Arbeit suchen. Fredersdorf-Vogelsdorf hingegen hat viele Bürger, die in Berlin arbeiten, jedoch, bedingt durch die günstige Verkehrsanbindung, weiter im Ort wohnen bleiben. Marquette bemüht sich erfolgreich, noch mehr Industrie und damit mehr Arbeitsplätze in die Stadt zu holen.
Im Verlauf des Symposiums hatten Gunhild Grimm als Gemeindevertreterin und Peter Grimm, stellvertretender Vorsitzender der Ortsgruppe der Volkssolidarität sowie Mitglied des Seniorenbeirats, Gelegenheit Fakten zur Kita- und Schulsituation bzw. zur Seniorenarbeit in Fredersdorf-Vogelsdorf darzulegen sowie Erfahrungen zum Zusammenwirken von Jung und Alt (Kita`s, Horte und Volkssolidarität) in unserer Gemeinde zu vermitteln.
Der Vorsitzende des Partnerschaftskomitees Herr Wolfgang Thamm nutzte alle Möglichkeiten, sich mit den französischen Partnern über die weitere Gestaltung der Zusammenarbeit zu verständigen.
Im Rahmenprogramm stellten unsere Gastgeber eine moderne Anlage in der Nähe von Marquette vor, in der man aus Hausmüll, Altpapier und Bioabfall Kompostmasse für die Landwirtschaft, Pellets für Verbrennungsöfen und Biogas herstellt und Strom erzeugt. Sinnvollerweise befindet sich gleich gegenüber dem Werk ein riesiger Busbahnhof, dessen 150 Busse mit dem gewonnen Biogas betankt werden.
Zu einem Höhepunkt der besonderen Art gestaltete sich die Enthüllung und Weihe eines 3Meter hohen, kunstvoll geschnitzten Holzkreuzes während eines katholischen Gottesdienstes. Dieses Kreuz steht nun als Symbol für den Dank für die vielen Spenden und Hilfsleistungen, die die rumänische Partnergemeinde Somcuta Mare aus Marquette schon erhalten hat. Auch Fredersdorf-Vogelsdorf hatte in der Vergangenheit dort Unterstützung bei der Ausrüstung des Kindergartens und der Schule gegeben.
Nach einem fröhlichen Abend mit unseren französischen Gastgebern und einem Bummel über den Weihnachtsmarkt hieß es wieder Abschied nehmen. Danke und bis bald – Merci et a bientot!
Peter Grimm


